Traumatherapie

Einmalige oder anhaltende schockierende und lebensbedrohliche Ereignisse hinterlassen häufig posttraumatische Störungsbilder (PTBS), wie Alpträume, Schlaflosigkeit, Übererregungs- und Überflutungszustände, Reizbarkeit, Dissoziationen, Vermeidungsverhalten, Angst- und Panikzustände, Depressionen, psychosomatische Reaktionen, Schmerzen und Persönlichkeitsveränderungen.

Als Bewältigungsmöglichkeit, ein Trauma zu bearbeiten, lehne ich mich an das 4 -Phasen „KReST-Modell (Körper-, Ressourcen- und Systemorientierte Traumatherapie). Dabei werde ich nicht die Phasen abarbeiten, sondern in einem geschützten, vertrauensvollen Rahmen, auf „Augenhöhe“ auf die jeweiligen Bedürfnisse flexibel eingehen.

Phasen einer Trauma-Behandlung:

➡ Beziehungsaufbau, Anamnese, Planung

Wissensvermittlung über Traumata und deren Folgen

➡ Stabilisierung und Ressourcenerschließung

Ausgangsbedingungen für einen erfolgreichen Verarbeitungsprozess ist das Gefühl von äußerer und innerer Sicherheit sowie Stressreduktion, damit planendes Handeln wieder möglich wird.

Dazu gehört:

  • Ressourcen herausfinden und nutzen lernen
  • Vermittlung von heilsamen Imaginationen und Kognitionen
  • Stabilisierungs- und Distanzierungstechniken
  • Screen-Leinwandtechniken
  • Arbeiten auf der inneren Bühne, inneres Team
  • Umgang mit dem inneren Kind
  • Finden des sicheren Ortes
  • Differenzierte Körperwahrnehmungen und liebevoller Umgang mit sich selbst

➡ Behutsames Zulassen traumatischer Erinnerungen/ Trauma-Bearbeitung/Exposition

Ziel für den Betroffenen ist es, traumabegleitende Emotionen wie in einem „alten Film“ aus der Beobachterposition nochmals nachzuempfinden, ohne jedoch von ihnen überwältigt zu werden. In dieser Phase geht es darum, alle aufkommenden Gedanken, Gefühle und Körperreaktionen zu einer abgeschlossenen Geschichte zusammenzufügen, die dann Vergangenheit werden kann. Mit professioneller Hilfe kann Schritt für Schritt das eigene Kontrollvermögen zurückgewonnen werden. Der Betroffene lernt, mit seinen Symptomen umzugehen und sein Trauma in das eigene Leben einzuordnen (Integration des Selbst-Konzeptes). Dazu gehört als Erwachsener auch der schmerzliche Schritt der Akzeptanz „Es war wie es war und es ist wie es ist“ aber „es ist vorbei“!

➡ Trauern, Neuorientierung und Reintegration

In dieser Phase braucht die Trauer Raum und Gestalt, es braucht Trost und Mitgefühl, um sich der Sinnfrage stellen zu können. So können nach der Trauma-Bearbeitung eine Neuorientierung und eine Wiederannäherung an die Umwelt stattfinden. Neubeginn bedeutet genau genommen, jeden Tag und jeden Augenblick die vielen und kleinen Schwierigkeiten des Alltags für sich achtsam wahrzunehmen, um neue Lösungen erproben zu können. Durch eine neue Perspektive und Veränderungen mit sich selbst, sowie mit anderen Menschen, wird die Verantwortung für das eigene Leben übernommen.

➡ Malen als sichtbarwerdender Prozess

Während des gesamten Prozesses der Trauma-Bearbeitung biete ich die Möglichkeit, sich über bildnerisch-malerisches Gestalten ausdrücken zu können, um sich dadurch innerlich zu entlasten.


„Aufhebung“

Gedicht von Erich Fried

Sein Unglück
ausatmen können
tief ausatmen
so dass man wieder
einatmen kann
Und vielleicht auch sein Unglück
sagen können
in Worten
in wirklichen Worten
die zusammenhängen
und Sinn haben
und die man selbst noch
verstehen kann
und die vielleicht sogar
irgendwer sonst versteht
oder verstehen könnte
Und weinen können
Das wäre schon
fast wieder
Glück